Bundestagung der katholischen Polizeiseelsorge in Trier

Landespolizeidekan Metz und Polizeidekan Hug nehmen an Bundestagung der katholischen Polizeiseelsorge in Trier teil

Landespolizeidekan Bernhard Metz und Polizeidekan Georg Hug waren Teilnehmer der Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der katholischen Polizeiseelsorgerinnen und Polizeiseelsorger vom 4.-7. Mai 2015 in Trier.

Neben dem Austausch über die Situation der Polizeiseelsorge in den verschiedenen Ländern, beschäftigten sich die Seelsorger intensiv mit dem Thema: „Christ sein in der Polizei!“ Dazu gab es einen Vortrag von Polizeipräsident Lothar Schömann, der die Belastungen der Kolleginnen und Kollegen aufzeigte und der darauf hinwies, dass immer wieder Anforderungen des Rechs und Anforderungen des Glaubens, des Gewissens, oder des Herzens kollidieren.

Fast keine Berufsgruppe hätte einen so intensiven Einblick in die Kehrseiten der Gesellschaften, ja befände sich oft in schlechter Gesellschaft.

Und doch sei es Grundsatz und Notwendigkeit die Würde jedes Menschen zu wahren. Immer wieder ein Spagat.

Prof. Dr. Schöttler referierte zum Thema: Zukunft der Kirche – Kirche der Zukunft.

Es braucht, so Schöttler, eine Entgrenzung des Kirchenbegriffes. Religion, Glaube und Kirche sind zu unterscheiden. Es brauche eine große ekklesiale Offenheit, die aber bereits in den Evangelien angelegt und von daher geboten ist. (Vgl. Mk 9)

Wir brauchen eine Glaubensgestalt, die nicht im Modus des Habens, des Wissens, sondern des Suchens ist. Die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger ist eine Suchgemeinschaft – in der es keine Besserwissende gibt.

Prof. Hans Hobelsberger machte Richtungsanzeigen zu Umbrüchen in der Pastoral.

Kirche ereignet sich dort, so Hobelsberger, wo die konkrete Existenz der Menschen, das Leben der einzelnen Menschen und das Evangelium zusammenkommen. Dort und nur dort ist Kirche. Alle Orte und Gelegenheiten sind dazu zu nutzen. Die Sozialformen der Kirche würden dann sekundär, sind aber nicht ganz egal. Die Frage ist sei: „Erfüllen diese Sozialformen die Kriterien der Begegnung von Existenz und Evangelium.“

Ziel der Evangelisierung müsse die humane Gestaltung der Gesellschaft sein und nicht der Erhalt einer Kirchlichkeit, nicht die Reproduktion und Stabilisierung von Kirche. Und ganz wichtig: „Nicht nur Christen verwirklichen diesen Auftrag, sondern alle Menschen guten Willens.“

Es brauche eine Pastoral der Präsenz und der verlässlichen Erreichbarkeit. Es geht darum dann erreichbar, anfragbar zu sein, wenn ich als Seelsorger (als Christ) gebraucht werde. Es geht zunächst darum, sich als Mensch zu zeigen, Mensch zu sein. Um nicht mehr und weniger. Das erste Zeugnis des Evangeliums ist das Zeugnis des Lebens.

Es brauche den Mut der Seelsorgerinnen und Seelsorger, der Christinnen und Christen zur kontrollierten Grenzüberschreitung, so Hobelsberger.

Spannende Impulse, die es jetzt gilt in den Alltag umzusetzen. Wobei für die Polizeiseelsorger in Baden-Württemberg das ein wichtiger Grundsatz ist: Zeit zu haben für die Menschen, die in der Polizei arbeiten unabhängig von Konfession und Religion. Und auch, dass die Polizeiseelsorger in Baden-Württemberg in der Polizei präsent sind, durch Einsatzbegleitungen, Praxisreflexionen, die Teilnahme an Veranstaltungen, Feiern und die verschiedenen Angebote der Polizeiseelsorge.

In Arbeitsgruppen wurden die Vorträge weiter diskutiert und versucht auf die Situation der Polizeiseelsorge anzuwenden.

Ein wichtiges Ergebnis ist, dass Empfehlungen erarbeitet werden sollen für die Auswahl und die Aus- und Fortbildung von Polizeiseelsorgerinnen und Polizeiseelsorgern.

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Arbeitsgruppen


Empfang des Trierer Bischofs Ackermann

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