Monatsimpuls der Polizeiseelsorge
Baden-Württemberg

 

Oktober 2023

 

Weinreben

 

Viel Frucht...

Und wieder haben sie Frucht gebracht, die Weinstöcke im Ländle.

In den schönen Reblagen Baden-Württembergs. Für 2023 geht ein Jahrgang mit guter Prognose in die Keltern.

Ich will es mir auch in diesem Herbst nicht nehmen lassen, wieder ein, zwei Stunden durch einen reifen Weinberg zu wandern und in Ruhe die Reihen mit den Weinstöcken zu betrachten.

Es tut gut, dabei einmal stehen zu bleiben und im Blick auf die vergangene Zeit so etwas wie einen persönlichen Erntedank zu halten.

Die Trauben zu betrachten, auch mal eine verkosten und mich dabei zu erinnern, an alles, was in letzter Zeit gelingen durfte in meinem Leben.

Und mich daran zu freuen, wie sich bei manchem Gedanken stille Dankbarkeit einstellt. Dabei mag einem auch das Wort in den Sinn kommen, das Jesus einmal seinen Jüngern gesagt hat, - vermutlich auch bei einem Spaziergang durch den Weinberg:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.

Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht!“

Die Früchte unseres Lebens sind nicht unser Verdienst.

Wenn uns etwas gelungen ist, dann soll es uns dankbar machen, nicht stolz.

Und wenn dürre Zeiten da sind, wo wir nicht so viel Frucht sehen in unserem Leben, da ist es gut zu wissen, dass der Weinstock tiefe Wurzelntreibt und auch noch Quellen erreicht, die wir an der Oberfläche nicht mehr wahrnehmen.

Bisher bin ich noch bei jedem Spaziergang durch die Weinberge beschenkt worden mit der Einsicht, dass ich es mir, was ich bin und was ich habe, nicht selber verdanke, sondern einem Höheren, der Gutes für mein und unser Leben will.

Haben Sie auch Lust bekommen, in den nächsten Tagen einmal durch einen Weinberg zu gehen?

 

Herzlich grüßt Sie Ihr Ulrich Enders,

Polizeipfarrer

 

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September 2023

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

Sankt Martin

Bild: Hans Heindl - In: Pfarrbriefservice.de


vor einigen Jahren bekam ich eine Einladung von der Gendarmerie in Frankreich, genau gesagt in der Region Grand Est, zur Feier des Patroziniums. Ich sollte Mitte November nach Straßburg kommen, um dieses Fest im dortigen Münster und anschließend in der Präfektur zu feiern. Natürlich war ich sehr geehrt und habe die Einladung angenommen.
Im Vorfeld machte ich mir so meine Gedanken, wer wohl der Patron der Polizei in Frankreich wäre. Der Zeitpunkt des Festes grenzte die Suche ein. Und so entdeckte ich, dass die Polizei von Frankreich den Heiligen Martin von Tours zum Patron hat.

Natürlich ist uns dieser Heilige sehr bekannt. Am 11. November werden die Kinder wieder mit bunten Laternen durch die Straßen unserer Gemeinden ziehen und in den Liedern sich an den Heiligen Martin erinnern.

Erzengel Michael

Bild: Peter Weidemann - In: Pfarrbriefservice.de


Die Einladung machte mich aber auch neugierig. „Wer ist wohl der Patron der deutschen Polizei?“ Nach einiger Recherche war es klar: Es ist der Heilige Erzengel Michael. Ich weiß nicht warum die Wahl gerade auf den Heiligen Michael gefallen ist. Vielleicht, weil er für Ordnung im Paradies sorgte, als er Adam und Eva aus diesem auf Gottes Befehl verbannte.
Engel hatten in den letzten Jahren eine Renaissance. Allein, wenn ich mir die Bücher anschaue, die über Engel in den letzten Jahren geschrieben wurden. In vielen geht es um die Schutzengel – also um Boten Gottes, die für unseren Schutz sorgen.

Vielleicht wurde deshalb auch der Erzengel Michael zum Patron der Polizei gewählt, damit er für den Schutz der Männer und Frauen sorgt, die als Polizistinnen und Polizisten ihren Dienst tun. Am 29. September dürfen wir das Patrozinium feiern. Hier gedenken wir der Erzengel Michael (Wer ist wie Gott), Gabriel (Held Gottes) und Raphael (Gott heilt) und am 2. Oktober feiern wir die Schutzengel.

Das ist sicher einmal eine Gelegenheit darüber nachzudenken wie oft jeder von uns schon einen Schutzengel in seinem Leben gehabt hat. Vielleicht nutzen wir die Gelegenheit für diesen Schutz dankbar zu sein.

Mir wurde wenige Tage nach meinem Besuch in Straßburg klar, dass wir so etwas wie einen Patron oder Schutzengel auch bei der Polizei brauchen. Denn keine drei Wochen später war der Anschlag in Straßburg, gerade dort, wo ich wenige Wochen vorher noch zusammen mit der Kolleginnen und Kollegen aus Frankreich gefeiert hatte. Das gab mir wirklich zu denken.

Ich bin dankbar um diesen Schutzengel. Möge er Ihnen immer zur Seite stehen, wenn Sie Ihren so wichtigen Dienst Tag für Tag für das Gemeinwohl leisten.

Seien Sie in diesem Sinne behütet.

 

Ihr Landespolizeidekan

Bernhard Metz

 

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